Bereits mit 14 Jahren kann man die Ausbildung zum Segelflugschein beginnen. Sie gliedert sich in drei Abschnitte:
Abschnitt 1:
Sobald durch das fliegerärztliche Tauglichkeitszeugnis sichergestellt ist das der Flugschüler die gesundheitlichen Anforderungen für den Segelflug erfüllt kann sofort mit der Ausbildung begonnen werden. Nach der Bodeneinweisung und der technischen Kontrolle des Ausbildungsdoppelsitzers beginnt sofort das Ausbildungsprogramm mit dem ersten Start.
Sind Flugzeug- und Innencheck abgeschlossen, hebst du nun mit einem erfahrenen Fluglehrer ab – ein wirklich erhebendes Gefühl! Der hinten sitzende Fluglehrer führt diesen Start noch alleine aus, sodass der Flugschüler erst mal voll und ganz die Stille und Faszination des Segelflugs genießen kann.
Bald werden die Grundbegriffe des Fliegens, das Bedienen der Ruder und ihre Wirkung erlernt. Dazu gehören der Geradeausflug, der Kurvenflug, das Betätigen der Landeklappen und zu guter letzt Start und Landung. Im Rahmen der dieses Ausbildungsabschnittes werden auch längere Flüge in der Thermik absolviert.
Mit jeder Platzrunde werden diese Übungen wiederholt und geübt, bis der Flugschüler das Flugzeug sicher beherrscht und Gefahrensituationen begegnen kann.
Der erste Ausbildungsabschnitt wird mit den ersten drei Alleinflügen, der A‑Prüfung beendet.
Abschnitt 2:
Schon nach ca. 5–10 Alleinflügen unter Aufsicht des Fluglehrers folgt die Umschulung auf das einsitzige Übungsflugzeug Ka8.
Hierauf werden dann die ersten längeren Alleinflüge in Sichtweite des Flugplatzes absolviert. Dieser Ausbildungsabschnitt endet mit der B‑Prüfung. Hierbei beobachtet und bewertet der Fluglehrer die erworbenen praktischen Kenntnisse des Flugschülers vom Boden aus.
Im nächsten Prüfungsabschnitt werden dem Schüler vom Fluglehrer wieder neue Übungen vermittelt, wie zum Beispiel der Seitengleitflug, der Schnellflug oder das gemeinsame Thermikfliegen mit mehreren Flugzeugen in einem Aufwind. Des weiteren wird in diesem Prüfungsabschnitt auf ein weiteres Segelflugzeug-Muster umgeschult.
Dieser Ausbildungsabschnitt wird mit bestandener C‑Prüfung abgeschlossen. Auch hier beurteilt der Fluglehrer vom Boden aus und prüft die erworbenen, praktischen Kenntnisse des Flugschülers.
Abschnitt 3:
In diesem Ausbildungsabschnitt wird dem Flugschüler die Grundlagen des Streckensegelfluges vermittelt. Nach einem Einweisungsstreckenflug von etwa 100km und drei Landungen auf einem fremden Flugplatz ist der Flugschüler am Ende der praktischen Ausbildung angelangt.
Zusammen mit den theoretischen Grundlagen, die meist in den Wintermonaten erworben werden, kann der Flugschüler zur theoretischen und anschließend zur praktischen Prüfung angemeldet werden.
Die theoretischen Grundlagen werden in mindestens 60 Stunden vermittelt. Sie teilen sich in die folgenden Themengebiete:
- Luftrecht
- Navigation
- Verhalten in besonderen Fällen
- Meteorologie
- Technik
- Human Factors
Außerdem muss das Funksprechzeugnis BZF in deutsch oder englisch erworben werden.
Der erste Teil der Luftfahrer-Prüfung besteht aus der theoretischen Prüfung. Hierbei wird der Flugschüler in jedem Fach nach einem Multiple-Choice Verfahren geprüft. Bei bestehen aller Prüfungsfächer ist man zum nächsten Teil des Prüfungsverfahrens zugelassen, dem 50km Überlandflug.
Hierbei muss der Flugschüler, wie der Name schon sagt, alleine einen 50km langen Streckenflug durchführen. Dieser Flug wird von einem Sportzeugen am Landeort bestätigt und man bekommt die Zulassung für den letzten Prüfungssteil, der praktischen Prüfung.
Die praktische Prüfung besteht aus drei Flügen mit einem anerkannten Prüfer, der im Doppelsitzer mitfliegt und einige der in der Ausbildung erlernten Übungen überprüft. Nach erfolgreichem Abschluss hat man die Privat-Piloten-Lizenz erworben, die einen dazu befähigt nun Flüge als Verantwortlicher Pilot durchzuführen, bei denen auch Gäste mitfliegen dürfen.
Ist fliegen mit oder ohne Motor nicht gefährlich?
Fliegen ist generell genauso gefährlich wie andere Sportarten auch. Denken Sie z.B an die ganzen Reitunfälle oder aber die Fußballspieler. Im Grunde ist das Risiko einen Unfall zu erleiden auf dem Weg zum Flugplatz und nach Hause größer als beim fliegen an sich.
Desweiteren steht der Flugplatz, die Flugzeuge und alle benötigten Geräte ständig unter Aufsicht. Jährlich werden von Beauftragten des Luftfahrtbundesamtes Überprüfungen durchgeführt, damit eine Zulassung für ein weiteres Jahr erfolgt.
Ist fliegen nicht teuer?
Fliegen ist nicht teurer als andere Freizeitaktivitäten oder Hobbys auch. Aber ein Hobby macht Spaß und deshalb gibt man das Geld nicht umsonst aus.
Die FSV-Schwalm hat sogar sehr günstige Mitgliedsbeiträge:
- Erwachsene zahlen eine jährlichen Beitrag von 540€
- Schüler, Studenten, Auszubildende, … zahlen 420€
In den Jahrespauschalen sind Ausbildungs- und Fluggebühren einschließlich Windenschlepps enthalten, nicht jedoch Motorseglerflugzeiten und ‑schlepps.